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Du befindest dich in der Kategorie: Allgemeines

Freitag, 31. August 2007
Kommentare
Von mona_19, 22:01

also ich wurde schon von mehreren (von drei:-)) darauf angesprochen wie man denn Kommentare erstellt, ehrlich gesagt weiss ich das auch nicht sicher. Aber ihr müsst euch dafür auf jeden Fall anmelden. Probiert es einfach aus, bis es klappt. Ihr könnt ja dann für die anderen schreiben wie es funktioniert. An denjenigen schon mal danke

Als ich erklaere es nochmal (danke Lyn für deine Hilfe ;-) ):

1. oben links auf anmelden gehen

2. auf neu registrieren und den weiteren Anweisungen folgen, wenn ihr noch nicht angemeldet seid / alle anderen einloggen

3. zurück zur Page und unter jedem Eintrag steht dann "Kommentar erstellen" und da müsst ihr drauf

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Donnerstag, 30. August 2007
Ungarn
Von mona_19, 19:26

Die ungarische Sprache

„Ungarisch ist eine der schwierigsten Sprache der Welt”, „Das würde ich ja nie lernen” oder „Was willst du denn damit” sind wohl die haeufigsten Kommentare, wenn man „zugibt”, dass man vorhat, ungarisch zu lernen.

Nach der am meisten verbreiteten (und zurzeit auch offiziellen Version) gehört Ungarisch zu den finugrischen Sprachen, die ausser den Finnen nur von kleinen, kaum bekannten Völkern wie z.B. Vogul, Manysi oder Chanti gesprochen werden. Andere Versionen suchen die Ursprünge in Mittelostasien (sie fanden Sprachverwandtschaft mit türkischen und arabischen Völkern), andere suchen sie bei den Sumiren in Mesopotamien. Das Merkwürdige ist, dass, je weiter ein Land – und damit eine Sprache- von Ungarn entfernt ist, desto verbüffender ist die Aehnlichkeit der Wörter.

Besonderheiten:

  1. Es gibt kein grammatikalisches Geschlecht (die Wörter können also nicht als maennlich, weiblich oder saechlich eingestuft werden)
  2. Es gibt nur eine Vergangenheits- und eine Zukunftsform
  3. Es gibt keinen vorgeschriebenen Satzbau
  4. Ausser Eigennamen wird alles klein geschrieben
  5. Es wird IMMER die erste Silbe jedes Wortes betont
  6. Die grammatikalischen Faelle werden durch Suffixe (= Nachsilben) an die Woerter gehaengt, z.B. Tisch = asztal, auf den Tisch = asztalra
  7. Es wird alles so ausgesproche, wie es geschrieben wird

Einige Worte wurden aus dem ungarischen in der ganzen Welt verbreitet: Kutsche, Husar oder auch Hallo, das vom ungarischen Wort hallom=ich höre kommt. Der Erfinder der Telefonschaltzentrale soll dieses hallom in den Höhrer gebrüllt haben, als er versuchte, mit Paris Kontakt aufzunehmen.

Wer Infos zur Grammatik sucht: www.ungarische-sprache.de (bin ehrlich geasagt selbst noch nicht oft drauf gewesen)

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Mittwoch, 29. August 2007
Ungarn
Von mona_19, 19:55

Geschichte Ungarns

Die Herkunft der Ungarn ist nur teilweise bekannt, doch es gibt sehr viele Sagen und Legenden, durch die man vermuten kann, wie wohl dieses Volk mit der seltsamen Sprache in das Karpatenbecken gekommen ist…Im 4. Jh. n.C. gab es eine unheimlich eroberungslustige Militaermacht, die rasch nach Westen draengte: die Hunnen. Etzel (ung. Attila), der König aller Ungarn, setzte sich im Machtkampf gegen seinen Bruder Bleda (ung. Buda) durch, anschliessend eroberte er fast die ganze damals bekannte Welt. Wenn das Wort „Hunne” faellt, bedeutet es für Deutsche, Franzosen und Italiener Barbarei, Schrecken und blutrünstige Zerstörung. Die Ungarn selbst empfinden das ganz anders. Für sie ist die Geschichte der Hunnen die heldenhafte, romantische und stolze Vergangenheit, die ein Gefühl von Vaterschaft auslöst.

Die Abstammungssage

hören und lesen die ungarischen Kinder schon in der Grundschule.

Es war einmal vor langer, langer Zeit irgendwo in den weiten asiatischen Steppen ein grosses, maechtiges Königreich. Ménrot, der König des Landes hatte zwei Söhne: Hunor und Magor. Sie waren beide geschickte und leidenschaftliche Jaeger. Einmal, als die Brüder zusammen ausritten, um ein neues Jagdgebiet zu erkunden, erblickten sie plötzlich einen wunderschönen, leuchtend weissen Hirsch mit maeachtigem Geweih. Ihre Herzen schlugen hoch, sie stürzten sich in die Jagd nach dem Wundertier, wollten es unbedingt erbeuten. Sie verfolgten es den ganzen Tag und die ganze Nacht. Sie jagten es am naechsten Tag, schliesslich 7 Tage lang und 7 Naechte hindurch. Auf einmal war der Wunderhirsch verschwunden. Sie schauten nach rechts, sie schauten nach links, aber der wundersame weisse Hirsch war nirgendwo zu sehen, als waere er vom Erdboden verschluckt. Ratlos schauten sie sich um. Von ihrer Heimat waren sie nun viel zu weit entfernt, um zurück zu finden. Aber das Land, das vor ihren Augen lag, war wunderschön: Wohin sie nur schauten, sahen sie grüne Wiesen und Waelder reich von Tieren und Flüsse voll mit Fischen. „Warum können wir denn nicht für immer hier bleiben?” fragten sie einander und entschlossen sich, das Land unter sich aufzuteilen. Sie nahmen sich die benachbarten Königstöchter zu Frauen und gründeten ihre eigenen Reiche.

Von Hunor stammt das Volk der Hunnen ab, von Magor das Land der Magyaren. Es ist ein seltsamer Zufall, dass in allen anderen Völkern das Land Ungarn dieses UN enthaelt, oder sogar HUN, bei HUNgary, nur in ihrer eigenen Sprache ist es MAGYarország…

Doch die Urvaeter der beiden Völker waren Brüder, deswegen sind die Hunnen die Verwandten der Ungarn.

 

Nach dem tragischen Tod Attilas ahnten die Ungarn, dass ihr Stern erlsoch. Sie bereiteten eine grosse Trauerzeremonie vor. Sein Leichnam wurde in einem dreifachen Sarkophag aufgebahrt, laut einer ungarischen Sage wurde er im Flussbett der Theiss (zweit grösster Fluss Ungarns) beigesetzt. Nach Attilas Tod zerfiel sein Reich. Von der chinesischen Mauer bis nach Paris flammten Machtkaempfe auf, immer wieder tauchten kaempferische Nomadenvölker auf. Die Historiker sind sich mittlerweile weitgehend einig, dass die Vorfahren der heutigen Ungarn irgendwo zwischen den Flüssen Wolga und Kama siedelten.

Im 9. und 10. Jh. führten sie ihre Beutezüge von Paris nach Byzanz oder umgekehrt. In Ungarn werden sie „Abenteuer” genannt, in Deutschland „Raubzüge”…Der letzte Satz des Abendgebetes in frühmittelalterlichen Klöstern lautete: De sagitis hungarorum libera nos Domine (Von den Pfeilen der Ungarn errette uns o Herr). Im Jahr 955 verwüsteten sie Burgund, doch im selben Jahr wurden sie auf dem Lechfeld in Augsburg vernichtend geschlagen, die Zeiten der Abenteuer schienen zu Ende und die Ungarn mussten sesshaft werden. Laut der offiziellen Version bestand das Volk im Karpatenbecken aus 7 Staemmen. Bevor sie die Karpaten überquerte, legten sie einen „Bluteid” ab und schworen immer zusammen zu halten, unter Führung des staerksten Stammes, dem „Magyar”. Die anderen Staemme übernahmen diesen Namen und der Führer, Árpád, ist heute noch bekannt, denn alle ungarischen Könige bezeichnen sich als „aus dem Hause Árpáds”…

Die schwierige Aufgabe, die Magyaren zu einem christlichen Volk zu bekehren hatte Fürst Vajk. Er wrude getauft und bekam den Namen István (Stephan). Die mit Gewalt durchgesetzte Christianisierung führte im Jahr 998 zu einem Aufstand, den István jedoch gewann und begann, einen christlichen Staat aufzubauen. Leicht war die Aufgabe nicht, denn die Missionare waren bei vielen nicht gern gesehen. Der Legende nach wurde Bischof Gellért in einem mit Naegeln bestueckten Fass den Burgberg heruntergestossen à deswegen heisst der Berg jetzt auch Gellért-Berg.

 

Das Raetsel der ungarischen Königskrone

Warum ist sie schief? Woher kommt sie? Was hat sie für eine Bedeutung? Das sind nur ein paar der ungeklaerten Fragen. Eine ziemlich aus der Luft gegriffene Theorie besagt, dass sie aus dem Grab von Karl dem Grossen stammt. Die Krone besteht aus zwei Teilen, der untere kommt wahrscheinlich aus Byzanz und der obere aus Rom. Tatsaechlich ist das Gold der beiden Teile von unterschiedlicher Qualitaet und die obere Aufschrift in Latein, wohingegen die untere in griechischen Buchstaben geschrieben ist.

Die Stephanskrone wurde schon im Mittelalter das Symbol der ungarischen Staatlichkeit und schmückt heute wieder das Wappen der demokratischen Republik Ungarn. Es ist das einzige Staatswapen einer bürgerlichen Demokratie, das eine Krone enthaelt, ohne dass das Land einen König hat. Die Krone wurde mehrmals gestohlen, geraubt, waehrend Kriegen verloren geglaubt und doch hat sie all das Chaos überlebt – die Verehrung der Ungarn ist ihr sicher.

 

Ungarn im Mittelalter

Nach Stephans Tod folgten 200 Jahre Stabilitaet, waehrend denen sich das Land unter anderem gegen die Germanen behaupten musste. Die Tataren schlugen in der entscheidenden Schlacht bei Mohi 1241 die Ungarn und vernichteten das Land völlig. Nach dem Abzug der Tataren kehrte König Béla der 4. in das völlig zerstörte Ungarn zurück. Ihm ist es zu verdanken, dass Ungarn wieder erstanden ist. In den ungarischen Geschichtsbüchern wird er der „2. Staatsgründer” genannt. Nach einer Reihe von Unruhen durch eine unklare Erbfolge, kam Ludwig 1. im Anfang des 14. Jh. an die Macht. Er führte zahlreiche Reformen durch, unter anderem führte er den Forint ein (von ital. Forini = Blümchen). Die ungarische Waehrung ist bis heute gleich geblieben. (ein Euro entpricht ungefaehr 250 Forint) Nach einigen Jahren, in denen die Türken eine Bedrohung darstellten, kamen 1396 das erste Mal die Habsburger an die Macht.

 

Jüngere Geschichte

Um die Seele und den Charakter der heutigen Ungarn zu verstehen, ist es wichtig, ihre jüngere Geschichte zu kennen. Zwei bedrohliche Worte aus der Vergangenheit markieren den Untergang des Königreiches Grossungarn: „Mohács” und „Trianon”. Nur die Ungarn scheinen zu wissen, dass das Mittagslaeuten eine Erinnerung an die 1456 stattgefundene Schlacht bei Nándorfehérvár (heute Belgrad) gegen die ganz Europa bedrohenden Türken ist. Auch der Sieg von Hunyadi trug dazu bei, dass die Ungarn ihren Stolz und ihr Selbstwertgefühl trotz Unterdrückung und Fremdherrschaft bis auf den heutigen Tag nicht verloren haben. Unter König Mathias Corvinus (1458-1490) gelang es Ungarn, Österreich von den Habsburgern zu übernehmen. Auch deswegen war die Zeit der Herrschaft von Mathias ein Goldenes Zeitalter für die Ungarn. Er ist bis heute ein Symbol der Gerechtigkeit, ein altes Sprichwort rührt daher: Meghalt Mátyás, oda az igazság (Mathias ist tot, die Gerechtigkeit ist hin). „Seit Mátyás haben wir keinen Krieg mehr gewonnen” ist ein anderer haeufig zitierter Satz, der das Selbstmitleid und den Weltschmerz der Ungarn ausdrückt. Nach seinem Tod flammten die Machtkaempfe wieder auf und das Land war so geschwaecht, dass es bald zu der vernichtenden Schlacht bei Mohács gegen die Türken 1526 kam. Von dieser Niederlage erholten sich die Ungarn nie wieder, es wurde dreigeteilt: Habsburger, Vasallenstaat und Osmanisches Reich. Die folgenden 150 Jahre kann man als eine Art Dauerkonfrontation zwischen den verschiedenen Parteien beschreiben. Gegen Ende des 17. Jh. eroberten die Habsburger das von den Osmanen besetzte Reich und vertrieben die Türken. Dadurch konnte Ungarn danach in das Habsburger Reich eingegliedert werden und der Habsburger Kaiser wurde auch zum „König von Ungarn” gekrönt. In die völlig entvölkerten Gebiete wurden Siedler gelockt, vor allem eine grosse Anzahl von Schwaben aus Deutschland. Diese mussten billig reisen und kamen über die Donau nach Ungarn, weswegen sie bis heute „Donauschwaben” genannt werden. Es gab verschiedene Freiheitskaempfe und Versuche, die Unabhaengigkeit wieder zu erlangen, unter anderem unter Rácocsi und Hadik. Der naechste Versuch war die Revolution, die ihren Anfang mit der Demonstration am 15.03.1848 ihren Anfang nahm, als junge Intellektuelle unter der Führung von Petöfi Sándor ihr „Nationallied” vortrugen. (Petöfi Sándor ist als Nationaldichter heutzutage sehr angesehen) Die immer grösser werdende Masse brüllte den Refrain mit: „ Auf den Gott der Ungarn schwören wir, wir schwören es: Gefangene werden wir nie mehr sein”. Im Sommer 1849 wurde das ganze Staatsgebiet von der neuaufgestellten unabhaengigen Nationalarmee befreit und die bürgerliche Republik ausgerufen. Doch der Frieden waehrte nicht lange, die Revolution wurde niedergeschlagen und es war verboten, ungarisch zu sprechen. Erst mit dem „Ausgleich”, der Schaffung der Österreichisch-Ungarischen Monarchie bekam Ungarn eine weitreichende Autonomie. Die K.u.K-Monarchie gilt heute bei den Ungarn als „Gute alte Zeit”, denn es war – bis zum Ausbruch des 1. Weltkrieges- eine Zeit des Friedens.

 

Der zweite Untergang

Das historische Königreich Ungarn umfasste einstmals ein Gebiet von 360 000 qkm. Das heutige Ungarn, das nach dem 1. Weltkrieg auf ein bedeutend kleineres Gebiet schrumpfte, ist mit 93 000 qkm nicht viel grösser als Bayern. Ungarn musste auf Siebenbürgen, Kroatien und die Slowakei verzichten, so bestimmten es die Sieger in den Friedensvertraegen von Trianon. Sie mussten den Verlust von über 70 % des ursprünglichen Staatsgebietes und fast 2/3 der Gesamtbevölkerung akzeptieren. Deshalb klingt das Wort „Trianon” neben „Mohács” wie ein böses Omen. Es wurde zum Symbol der nationalen Tragödie, der grössten Ungerechtigkeit in der jüngsten Geschichte.

Die Ungarn haben nur ihre Vergangenheit, ihre Kultur (die nur sie kennen) und ihren Stolz, verbunden mit einer manchmal krankhaften Empfindlichkeit. Sie hatten immer das „Glück” in der Mitte aller Stürme und Kriege Europas zu stehen. Die nationale Vergangenheit ist in ihren Köpfen noch sehr lebendig – eine mehr als tausendjaehrige Geschichte, gepraegt von Niederlagen. Die Ungarn haben gelernt, trotz staendiger Herausforderungen zu überleben. Sicherlich hat auch der geschichtliche Hintergrund etwas damit zu tun, dass die Ungarn ein Volk der extremen Gegensaetze sind. Sie belegen einen der vordersten Plaetze hinsichtlich der Selbstmordrate und im Verhaeltnis der Nobelpreistraeger zur Bevölkerungszahl. In den Zeiten des Ostblock-Internationalismus, nach dem 2. Weltkrieg, wurden die Konflikte zwischen den Nationalitaeten in den Hintergrund gedraengt. Doch für die Medien waren die ethnischen Zusammenstösse in Rumaenien oder der Slowakei nicht sehr interessant.

 

Die jüngste Vergangenheit und Gegenwart

Am 11.11.1918 wurde die K.u.K-Monarchie offiziell aufgelöst und die Unabhaengigkeit Ungarns proklamiert. Die unheimlich harten Friedensbedingungen begüngstigten die Machtübernahme der Kommunisten und die Errichtung einer Raeterepublik im Maerz 1919. Doch die kommunistische Diktatur scheiterte schon nach 3 Monaten in einer militaerisch auswegslosen Situation. Miklós Horthy liess sich zum Gouverneur Ungarns ernennen und er blieb über 2 Jahrzehnte an der Macht, es entstand ein „königloses Königreich”. Die Aussenpolitik war nationalistisch und rechtskonservativ und dadurch wurde Ungarn eine der ersten und engsten Verbündeten Hitlerdeutschlands und trat aus dem Völkerbund aus. Bei Ausbruch des 2. Weltkriegs verhielt sich Ungarn vorerst neutral, doch die Versprechen Hitlers, Ungarn die verlorenen Gebiete wieder zurückzugeben wurden teilweise erfüllt. Schon 1938 wurden kleinere Teile der Slowakei wieder in Ungarn einverleibt, doch Hitler forderte für diese „Wiedergutmachung” seinen Preis: Ungarn musste in den Krieg einsteigen und erklaerte der Sowjetunion und den USA im gleichen Jahr den Krieg. Nach Stalingrad versuchte Horthy den Kontakt zu den Amerikanern aufzunehmen, beharrte jedoch auf die zurückgewonnenen Gebiete von 1938. Die Folge der „Schaukelpolitik” Horthys war die Besetzung Ungarns durch Deutschland. Die immer auswegslosere militaerische Lage im Osten veranlasste Horthy immer wieder vergeblich zu versuchen, aus dem Krieg auszusteigen, doch mit der Unterstützung der Nazis kamen die Pfeilkreuzler an die Macht. Szálasi wurde Nachfolger Horthys und verkündete den totalen Krieg gegen die Sowjets. In den folgenden Monaten wurden Oppositionelle, Widerstandskaempfer und vor allem Juden deportiert, insgesamt starben ca. 6% der Gesamtbevölkerung waehrend dem 2. Weltkrieg. Nach dem 2. Weltkrieg wurde Ungarn von den Westmaechten an die Sovjets „verschenkt”. Im Frieden von Paris 1947 wurden die Grenzen von Trianon 1919 bestaetigt und musste Reparationszahlungen leisten. Dies hatte die Machtergreifung durch die Kommunisten zur Folge, Rákosi übernahm die Macht und Ungarn wurde eine Volksrepublik. Ohne spezielle Ausreisegenehmigung durfte man das Land nicht verlassen, nicht einmal in die sozialistischen Nachbarstaaten reisen. Alle Parteien ausser der MDP (ungarische Arbeiter) wurden verboten. Der Volksaufstand 1956 gegen das stalinistische Regime Rákosis folgte genau 500 Jahre nach Hunyadis Sieg über die Türken. Es sollte eigentlich eine Solidaritaetsbekundung mit den Demonstranten in Polen werden, doch gleichzeitig demonstrierte man gegen die Pflichtfaecher „Russisch” und „Marxismus-Leninismus” in den Schulen und Universitaeten Ungarns. Keiner weiss genau, wie die Lage eskalierte oder wer zuerst geschossen hat. Kádár war der neue Hoffnungstraeger der Erneuerung, der demokratische Nagy wurde Ministerpraesident. Ende der 60er Jahre führte die Regierung Kádárs Wirtschaftsreformen durch, die –einmalig im Ostblock- eine gewisse Privatisierung einiger Branchen erlaubten. Anfang 1989 trat Kádár zurück und Grosz übernahm die Rolle des Generalsekretaers. Der Innenminister Horn wagte im Sommer 1989 einen historischen Schritt: Die Öffnung des Eisernen Vorhangs. Tausende Ausreisewillige aus der DDR konnten die Grenze Richtung Westen passieren. Damit spielte Ungarn in der Beendigung des Kalten Krieges eine entscheidende Rolle.

Die heutige Staatsform Ungarns ist die Republik. 1999 wurde Ungarn offiziell in die NATO aufgenommen und schicksalshaft wurde Ungarn das einzige NATO-Land mit Grenzen zu Restjugoslawien (dort lebt ungarische Bevölkerung) und somit stand das „Mutterland” ungewollt im Krieg gegen die eigene Nationalitaet. 2004 folgte die Aufnahme Ungarns in die europaeische Union.

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Ungarn
Von mona_19, 19:33

Feste, Braeuche, Traditionen

Als christliches Land hat Ungarn die gleichen religiösen Feiertage wie die meisten europaeischen Laender. In jüngerer Zeit werden auch z.B. Halloween oder der Valentinstag gefeiert.

Weihnachten:

Am Heiligabend kommt meist Fisch als Halászlé (Fischsuppe) auf den Tisch. Der Weihnachtsbaum wird tradtionell sehr reich geschmückt, kiloweise wird der „Salonzucker” an den Tannenbaum gehaengt. Das „Warten auf den Engel” der einen endlich in das Zimmer laesst, gehört zu den schönsten Erinnerungen einer ungarischen Kindheit. Am ersten Weihnachtstag schlaeft man lange, die Verwandten und gute Bekannte werden besucht. Am 26. wird man zu Freunden oder Kollegen eingeladen und nimmt wohl wie überall einige Kilos zu

Silvester

Den ganzen Tag knallt und dröhnt und piept und pfeift es überall im Land, schon Tage vorher stehen Haendler an provisorischen Verkaufsstaenden und bieten Papiertrompeten, Knallfrösche und vor allem Glück bringende Symbole (Kleeblatt, Hufeisen etc.) zum Kauf an. Um Mitternacht erschallt die Nationalhymne, erst danach wird mit Sekt angestossen. Im Fernsehen ist die Zeit der Kabarettisten und die Jüngeren organisieren private Partys. Am 1. Januar gehen viele Kinder „ein gutes neues Jahr wünschen” und erhoffen Süßigkeiten davon.

Fasching:

Die „Narrenzeit” für die Beendigung des Winters spielen in der ungarischen Volkstradition eine große Rolle. Es gibt Narrenspiele, es werden viele Hochzeiten gefeiert und die Welt wird auf den Kopf gestellt. Es gibt Krapfen und in den letzten 3 Tagen auch viele Baelle.

Ostern:

Der Ostermontag ist in Ungarn ein richtiges Volksfest, die Maenner und Jungs gehen „Frauen begiessen”, doch nicht mehr wie früher mit riesigen Eimern Wasser, sondern mit feinen oder billigerern Parfums.Einzeln oder in Gruppen sind die Maenner unterwegs um dafür zu sorgen, dass die Frauen nicht verwelken. (darauf bin ich ja mal richtig gespannt)

Maibaum:

Auch heute noch ist es Tradition, in der Nacht vor dem 1. Mai für das geliebte Maedchen einen Maibaum aufzustellen. An den Kneipen haben die Stammgaeste den Maibaum aufgestellt. (ob die das wohl wirklich machen oder wie in Deutschland nur noch ganz vereinzelt....)

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Ungarn
Von mona_19, 19:23

Lebensgefühl

Die Ungarn waren schon immer sehr stolz und ehrgeizig. Sie waren und sind immer noch mit ihrer Vergangenheit verbunden. Die folgende, oft ironisch verwendete Redewendung verraet viel über das Selbstbild der Ungarn: „Drei Auswege eines ungarischen Intellektuellen: Alkohol, Irrenhaus oder Selbstmord”. Die Pessimisten sehen die ungarische Geschichte als einen unheimlich lange andauernden Aussterbeprozess. Entweder es gibt sich ganz dem Westen hin oder es wird im slawischen Meer untergehen. Die Optimisten sind voll Zuversicht, denn die Ungarn sind als Nation trotz aller Niederlagen und Vernichtungszüge bis jetzt immer wieder auferstanden. Die Sprache hat sich trotz massiver Überfremdung und jahrhundertelanger Unterdrückung durchgesetzt. Die ungarische Nationalhymne bringt dieses Lebensgefühl wohl am besten zum Ausdruck:

Segne Gott den Ungar mit guter Laune, mit Reichtum, reiche ihm einen schützenden Arm, wenn er mit Feinden kaempft. Dem, den das Schicksal so lange rüttelt, bringe ein fröhliches Jahr, denn dieses Volk hat schon lange abgebüsst die Vergangenheit und die Zukunft…

Patriotismus

Die Orientierung am Westen spielt eine grosse Rolle. Die Polizeiautos heissen police statt rendőrség, es gibt menedcser, szendvics und szervisz, wie die Pilze schiessen Fast-Food-Restaurants aus dem Boden. Diese „Möchtegern-Westlichkeit” ist nicht fremd in der globalisierten Welt und alle Unternehmer versuchen so westlich (bzw. amerikanisch) zu werden, wie es nur eben möglich ist.

Nach Ende der nationalen Unterdrückung dürfen die Ungarn wieder über ihre Selbststaendigkeit nachdenken. Und weil sie nicht mehr unterdrückt werden, wollen sie nicht mehr so gern Ungarn sein. Ady, einer der bedeutendsten Dichter des 20. Jh. schrieb 1908: „Wir brauchen Mohács”, ein verbitterter Hinweis darauf, dass die Ungarn nur dann zusammenhalten und ihre Kraefte nur dann für ein gemeinsames Ziel vereinigen, wenn es ums nackte Überleben geht und schon alles verloren ist. Die Botschaft des Gedichts sagt als bittere Selbsironie aus, dass die Ungarn sich schon so ans Verlieren gewöhnt haben, dass sie mit der Freiheit nichts anfangen können. Es gab und gibt in Ungarn immer letztlich gescheiterte Helden, die sich einsam gegen Unterdrückung und Verrat wehrten – bis zum bitteren Ende. Dies half dem Volk, in schlechten Zeiten Halt und Kraft zu finden, um sich letztlich doch immer wieder in bessere Zeiten retten zu können. Die Ungarn waren fast immer – und bleiben es bis heute – rebellierende Untertanen.

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Dienstag, 28. August 2007
UNGARN
Von mona_19, 20:02

Einige wissenswerte Details über Ungarn – meine neue Jahresheimat

Die Republik Ungarn befindet sich am südöstlichen Rand Mitteleuropas mit insgesamt 7 Nachbarlaendern. Das heutige Ungarn ist nach dem 1. Weltkrieg auf ein Viertel des ursprünglichen  Staatsgebietes geschrumpt. Dieser Verlust ist auch heute kaum verkraftet, da viele bedeutende Staedte und 30% der ungarischsprachigen Bevölkerung jetzt ausserhalb des Staatsgebietes leben. Man kann mehr Landkarten kaufen, auf dem „Grossungarn” zu sehen ist, als welche in der heutigen Grösse.

Durch die beiden grossen Flüsse Donau (duna) und Theiss (tisza) ist das Land praktisch dreigeteilt, westlich liegt das Dunántúl, zwischen Donau und Theiss ist die Ebene mit dem nördlichen Gebirge und im Osten Tiszántúl (dt: jenseits der Theiss).

Ungarn und Deutschland verbindet vieles, zuletzt war Ungarn wohl 1989 in den Schlagzeilen, hat es doch Ungarn als erstes Land geschafft, den eisernen Vorhang zu öffnen und somit eine entscheidende Rolle zur Beendigung des Kalten Krieges zu spielen. Die „lustigste Baracke des Ostblocks” mit ihrem  „Gulaschkommunismus” war jahrelang das einzige Urlaubsland für die Ostdeutschen, doch trotzdem ist Ungarn wohl ein fast vergessenes Land, bis zur Aufnahme in die EU 2004 hörte man lange nichts mehr von ihnen. Was man von Ungarn weiss, sind ebenso Klischees, wie auch nicht jeder Bayer Tag und Nacht in Lederhosen rumrennt und Bier trinkt.

Ich hoffe, dass ich durch mein Jahr hier viel über das „tatsaechliche Ungarn” lernen darf.

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Donnerstag, 01. Februar 2007
über MICH
Von mona_19, 20:27

Mein Name: Mona

Mein Geburtsdatum: 19. Mai

Meine Hobbies: lesen, schwimmen, freunde treffen, party, reisen ;-)

Mein Wunsch: ein Jahr in einer mir fremden Kultur und Landschaft zu verbringen, um neue Freundschaften zu schließen

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